„Lehrpfad Leben“ – Bernd Elsenhans
Warum eine Biografie mit nicht einmal 50 Jahren? Ist das nicht zu früh? Lange Zeit habe ich mich mit dieser Frage beschäftigt. Weshalb hat dieses Projekt für mich eine solche Bedeutung? Um zu zeigen, welch ein toller Hecht ich bin? Des schnöden Mammons wegen? Ich gebe zu, der Gedanke ist reizvoll, denn ein derartiges Buch wäre wie eine Trophäe.
Im Laufe meiner Unternehmensgeschichte glaubte ich lange Zeit, ich könnte ununterbrochen auf der gewohnten Erfolgswelle weiterschwimmen und niemand würde mich daran hindern können. Umso stärker traf mich die Tatsache, dass ich mich getäuscht hatte. Ich stürzte in gähnende Abgründe. Mir wurde bewusst, dass hinter all meinen Erfahrungen eine höhere Macht steht, die mich führt und begleitet. Die (göttliche) Instanz hat Einfluss auf das, was uns widerfährt. Diese Eingebung rüttelte mich auf und veränderte mich nachhaltig. Ich möchte von meinem Werdegang erzählen und Denkanstöße geben, wie wir Hindernisse überwinden und den Glauben an die in uns wohnende Kraft wecken können. Unsere Existenz ist keine Laune des Zufalls oder des Schicksals. Nichts fällt uns in den Schoß. Wir haben mit unseren Gedanken und dem Glauben an eigene Stärken, zumindest ein Stück weit, das Steuerrad des Lebens in der Hand. Erfahrungen, gleichgültig, ob wir sie positiv oder negativ empfinden, bergen Chancen in sich. Sie sind eine Option zur Selbsterkenntnis. Sie schenken uns die Möglichkeit, den Weg unseres Lebens – des persönlichen Lehrpfades – zu reflektieren und gegebenenfalls den bis dato eingeschlagenen Kurs zu ändern. Vertrauen wir darauf, dass wir dabei nicht auf uns allein gestellt sind. Ich bin überzeugt, einen treuen Begleiter zu haben, der mein Handeln weder bewertet noch darüber urteilt. Andere mögen von Schicksal oder Fügung, von Buddha oder Allah sprechen. Ich spreche von Gott. Es spielt keine Rolle, wie man diesen Beistand bezeichnet. Was zählt, ist die Tatsache, dass es ihn gibt. Ich habe eine Menge Zeit gebraucht, um dies zu begreifen. Probleme und Schwierigkeiten sind Teil des Lebens. Sie gehören zu uns, wie der Tag zur Nacht. Es ist keine Schande, zu scheitern. Sogar in ausweglos erscheinenden Situationen öffnen sich neue Wege. Viele Menschen verurteilen andere für deren Tun und Denken. Wer sich nicht konform verhält und auf die Nase fällt, erntet hauptsächlich Häme, seltener Verständnis oder Mitgefühl. Ich habe erlebt, wie sich das anfühlt. Oft bekam ich von anderen den Spruch zu hören, sie hätten längst gewusst, dass meine Pläne nicht funktionierten. Diese Kommentare waren niemals hilfreich für mich. Schon gar nicht in Krisenzeiten. Anders erlebte ich Begegnungen mit Menschen, die mir ihre Sicht der Dinge erklärten. Die Diskussionen mit ihnen empfand ich meistens als konstruktiv. Sie haben mich zum Nachdenken gebracht und mir geholfen, schwierige Situationen zu bewältigen.
In diesem Buch erzähle ich von den Höhen und Tiefen, durch die ich gehen durfte. Sie haben mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Wir alle haben Visionen für unser Leben.
Lassen wir es nicht zu, dass andere diese als verrückte Ideen abtun. Ich möchte jeden ermutigen, zielstrebig und mit wachen Sinnen seine Ziele zu verfolgen. Fehler lassen sich nicht vermeiden. Sie sind keine Katastrophe, im Gegenteil. Ohne Fehlschläge hätte ich nichts gelernt. Wer strauchelt und fällt, aber trotz der erlittenen Niederlage wieder aufsteht und den Neubeginn wagt, beweist Stärke und erkennt früher oder später das Wunder des Lebens. Bewusst berichte ich in aller Offenheit von mir, weil ich aufzeigen will, dass jeder den Weg geht, den er gehen muss. Vielleicht ist meine Biografie ein kleiner Beitrag für mehr Verständnis und Menschlichkeit in unserer Gesellschaft. Lassen wir uns leiten von der Kraft der Liebe, der Hoffnung und dem Glauben, dass alles, was uns im Leben widerfährt, einen tieferen Sinn hat.
Warum eine Biografie mit nicht einmal 50 Jahren? Ist das nicht zu früh? Lange Zeit habe ich mich mit dieser Frage beschäftigt. Weshalb hat dieses Projekt für mich eine solche Bedeutung? Um zu zeigen, welch ein toller Hecht ich bin? Des schnöden Mammons wegen? Ich gebe zu, der Gedanke ist reizvoll, denn ein derartiges Buch wäre wie eine Trophäe.